UFO 2

UFO 2

Hinter dem Namen „Unknown Frequency Oscillator" verbirgt sich ein flexibler Synthesizer, der sich insbesondere für Futuristisches empfiehlt. Seine Parameter sind auf fünf Bildschirmseiten angeordnet, wobei jeder Oszillator seine eigene Seite besitzt. Der Wellernormvorrat beschränkt sich nicht nur auf die üblichen Verdächtigen, sondern beinhaltet auch zyklische digitale Wellenformen wie Organ, Strings, Voice und Rauen. Darüber hinaus besitzt jeder Oszillator eigene Sektionen zur Frequenz- und Amplitudenmodulation sowie ein dediziertes Multimodefilter mit Waveshaper. Eine Pulsweitenmodulation ist jedoch leider nicht möglich. Das jeweilige Signal der Oszillatoren lässt sich wahlweise direkt an den Ausgang oder in eine der beiden Effektgruppen schicken. Diese sind identisch aufgebaut und beinhalten einfache, aber gut klingende Delay-, Chorus/Flanger- und Reverb-Effekte.

Zur Steuerung verschiedener Klangparameter wie der Oszillatorpegel und Filterfrequenzen stehen sechs LFOs bereit, so dass im Handumdrehen äußert komplexe und lebendige Sounds gelingen. Auch die Oszillatoren können als Modulatoren fungieren. Zwei der LFOs gestatten das Einzeichnen 16 schrittiger Sequenzen, die sich bei Bedarf glätten lassen. Ausdrucksstarke Modulationssequenzen sind so ein Kinderspiel, wobei zerhackte Flächen ebenso möglich werden wie fließende Klangverläufe. Schade nur, dass die Oszillatorhöhen nicht als Modulationsziel zur Auswahl stehen. Aber wer weiß, was das nächste Update bringt? Laut Hersteller sind bereits spannende neue Ausstattungsmerkmale wie mächtige Zufallsfunktionen in Arbeit.

 

Fazit

UFO2 ist VST Zone ein bemerkenswert leistungsfähiger Synthesizer gelungen, der insbesondere bei atmosphärischen Klanglandschaften, Flächen, Drones und Effektsounds glänzt. Dank der durchdachten Bedienoberfläche finden sich auch Einsteiger schnell zurecht. Den relativ hohen Ressourcenhunger bei komplexen Patches nimmt man angesichts des ausgezeichneten Sounds gerne in Kauf.

 

A Tabula rasa

UF02 ist eine wahre Geheimwaffe für vielschichtige Sounds. Im Folgenden zaubern wir mit dem Synthesizer ein atmosphärisches Layer-Patch. Laden Sie das Plug-in in die DAW. Das Default-Preset stellt eine gute Vorlage für unseren Klang dar. Wechseln Sie zu Oszillator 2, den wir zur Erzeugung einer Fläche nutzen, und drehen Sie seinen Volume-Regler auf etwa 3 Uhr.

 

Fläche 1

Stimmen Sie den Oszillator um zwei Oktaven nach oben und passen Sie die Envelope (Hüllkurve) für den gewünschten Lautstärkeverlauf wie abgebildet an. Drehen Sie den Smooth-Regler auf den Wert 0. Noch klingt der Sound recht statisch. Abhilfe schaffen eine Frequenz- und eine Amplitudenmodulation. Justieren Sie dazu die Parameter der FM- und AM-Sektionen wie dargestellt.

 

Mehr Leben

Wählen Sie für das Tiefpassfilter links unten den Typ Low Pass, um den obertonreichen Klang zu zähmen. Für noch mehr Leben sorgt eine Modulation der FM-Intensität. Blenden Sie die LFO-Sektion ein, nehmen Sie die abgebildete Zuweisung und passen Sie die Parameter des ersten LFOs an. Wechseln Sie dann zu dem dritten Oszillator, um ein zweites Flächen-Layer zu programmieren.

 

Fläche 2

Drehen Sie den Volume-Regler auf und wählen Sie die Wellenform Strings. Justieren Sie die Lautstärkehüllkurve sowie die FM- und Filterparameter wie gezeigt. Die Frequenzmodulation sorgt auch hier für zusätzliche Obertöne. Platzieren Sie Oszillator 2 und 3 mithilfe der OSC-Pan-Regler gegenläufig im Stereopanorama. Der erste Oszillator soll nun eine kraftvolle Bass-Sequenz liefern.

 

Bass-Sequenz

Wechseln Sie zu Oszillator 1, wählen Sie die Rechteckwellenform und stimmen Sie ihn um eine Oktav nach unten. Stellen Sie auch die FM-und Filter-Parameter wie oben ein. Die Frequenzmodulation verleiht dem Sound in diesem Fall einen raueren Charakter. Nun gilt es, die Bass-Sequenz mithilfe der Modulationswerkzeuge von UF02 zu gestalten. Wechseln Sie dazu auf die LFO-Seite.

 

Modulationen

Nehmen Sie die dargestellten Zuweisungen vor und passen Sie die Parameter der LFOs 3 und 4 wie gezeigt an. Durch die Modulation der Lautstärke des ersten Oszillators durch LFO 4 wird aus dem statischen Bass eine pulsierende Sequenz. Stellen Sie zu guter Letzt die OSC-Send-Parameter wie abgebildet ein und justieren Sie die Effekte für Oszillator 2 und 3 auf der EFX-Seite nach Belieben.

 

Beat #88 Seite 72