Anatomie eines Popsongs

1 Intro

Unser Beispielsong beginnt mit einem achttaktigen Intro, das bereits die Hookline des Refrains vorwegnimmt. Ein bewährtes Mittel, um die Aufmerksamkeit des Hörers zu erregen. In der zweiten Hälfte setzt der Beat ein.

 

2 Strophe

Auf das Intro folgt die rhythmisch gehaltene Strophe, in welcher Bass und Synthesizer ein durchgängiges Achtel-Pattern spielen. Ein Lead-Sound spendiert in der zweiten Hälfte eine einprägsame Melodie.

 

3 Bridge + Refrain

Da in der Bridge der Beat aussetzt, wirkt der folgende Refrain umso kraftvoller. Beat, Bass, Synthesizersequenz und Flächen bilden das Fundament für unsere Chord-Hookline sowie die Hauptmelodie. Die zweite Hälfte des Refrains präsentiert sich rhythmisch reduziert, sodass die Hooks noch stärker zur Geltung kommen.

 

4 Strophe 2

Nun gilt es, den Fuß vom Gaspedal zu nehmen. Was wäre da effektiver als ein von Flächen untermalter Akustikgitarrenrhythmus? Dieser wird nach acht Takten durch die Rhythmussektion, Synthesizer und die Lead-Melodie ergänzt.

 

5 Bridge + Refrain 2

Durch Variation der Wiederholungen bereits bekannter Songparts können Sie auf einfache Weise für Abwechslung sorgen. So setzt der zweite Refrain zunächst ohne Beat ein, sodass in der zweiten Hälfte eine weitere Steigerung möglich ist, die durch die hinzugekommene Akustikgitarre noch verstärkt wird.

 

6 Middle Eight

Um den Hörer zu überraschen, bringen viele Hit-Songs nach dem zweiten Refrain ein Solo oder eine Middle Eight ein. Dieser meist achttaktige Part gestattet es Ihnen, neue Elemente zu integrieren, um den Rezipienten schließlich zurück zum Refrain zu führen. Unsere Beispiel setzt auf ein mit langsam ansteigender Anschlagstärke gespieltes Arpeggio.

 

7 Refrain 3

Nach diesem ruhigen Part stellt bereits eine ausgedünnte Variante des Refrains, bei der das Drum-Fundament auf die Bassdrum reduziert wurde, eine enorme Steigerung dar. So kann die zweite Hälfte durch das Hinzufügen der weiteren Instrumente sowie einen zusätzlichen Tamburin-Loop auf einfache Weise noch einen draufsetzen.

 

8 Production-Hooks

Auch der pointierte Einsatz von Gimmicks wie dem Tape-Stop-EfFekt, Percussion-Fills oder den beiden Tom-Schlägen am Ende jedes vierten Takts unseres Beispielsongs steigert den Wiedererkennungswert Ihrer Komposition.

 

Beat #91 Seite 25