12 Der richtige Mikrofon-Abstand: Spreizen Sie die rechte Hand und setzen Sie den Daumen auf Ihre Nase. Die Diagonale über den kleinen Finger sollte nun auf die Mitte der Kapsel zeigen. Meist liegt die Entfernung zum Mikro bei 20 bis 25 Zentimetern.
13 Ideale Recording-Position. Vocals sollten immer von der gleichen Position aufgenommen werden. Vermutlich werden Sie einen Song nicht an einem Tag von Anfang bis Ende produzieren. Stellen Sie auf jeden Fall sicher, dass sich die Position von Mikrofon und Sänger zwischen den Aufnahmen nicht ändert. Sonst werden die Takes unterschiedlich klingen. Markieren Sie im Zweifel den Boden mit Kreide, einem Block oder Schuhen.
14 Vocals doppeln. Chorus und andere Stereo-Effekte sind zwar praktische Helfer, verschiedene Aufnahmen des gleichen Sängers sind aber unschlagbar und bei weitem authentischer als Effekte oder das Duplizieren des gleichen Takes.
15 Stimmen andicken. Fetten Sie Vocals mit einem Synthesizer an. Spielen Sie mit einem Synth die Noten des Gesangs nach und mischen Sie diesen leise bei. Mit einem Gate, das auf den Gesang reagiert, können Sie sicherstellen, dass der Synth nur zusammen mit der Stimme zu hören ist. Führen Sie beide Spuren anschließend in einen Kompressor.
16 Leichte Vorkompression. Nehmen Sie Ihre Instrumente und Vocals mit leichter Vorkompression auf. Hier geht es jedoch nicht um Druck und Lautheit, sondern um ein möglichst konstantes Signal ohne Pegelschwankungen. Eine Vorkompression im Verhältnis 3:1 ist durchaus üblich und angemessen.
17 Effekt-Einsatz. Kündigen Sie den Einsatz von Gesang mit einem Effekt an. Beispielsweise durch eine rückwärts gespielte Hallfahne oder vereinzelte Fetzen der Vocals. So können sich die Hörer vorab auf die Stimme einstellen.
18 Gesangsaufnahmen manuell aufräumen. Zwar bietet sich der Einsatz von Gates zum Herausfiltern von Hintergrundrauschen an, jedoch werden meist gleich alle Atemgeräusche entfernt. Diese müssen nicht unbedingt in voller Zahl erhalten bleiben, aber vereinzelt sorgen sie doch für mehr Authentizität. Denn kein Sänger singt einen Song ohne Atmen komplett durch.
19 Phrasen betonen. Arbeiten Sie einzelne Phrasen oder Worte mit Delay oder etwas Distortion heraus. Vor allem sehr kurzes Delay mit viel Feedback sorgt für metallisch klingende Effekte, die der Stimme einen Roboterartigen Charakter geben können. Soll es etwas da ausfallen, ist ein Verzerrer das richtige Mittel. Wer den Sie die Plug-ins allerdings äußerst sparsam und nur auf wirklich wichtigen Passagen an, sonst verpufft Effekt schnell.
20 Dichte Atmosphäre. Bringen Sie mit einem Vocoder Atmosphäre in Ihren Song. Sicherlich nicht für jede richtung geeignet, jedoch allemal einen Versuch wert. Doppeln Sie die Gesangsspur und laden Sie einen Vocoder als Effekt dazu. Als Modulator sollte entweder Pad oder ein reiner Sägezahn-Sound dienen, damit erreichen Sie die beste Sprachverständlichkeit.
21 Plug-in statt Edel-Hardware: Selbst ungeübte Ohren hören den Unterschied zwischen einem Lexicon-Reverb und einem Standard-Hall einer Workstation oder beliebigen Freeware. Jedoch ist die Edel-Variante auch Luxus und nicht jedermanns Sache. Neben der durchaus zu erwägenden Alternative, komplett auf den zu verzichten, gibt es zum Glück die Option, auf hochwertige Plug-ins zurückzugreifen. Hersteller wie Arts-Acoustic oder SIR haben erschwingliche Software Angebot.
22 Betonen Sie Ihre Vocals in den richtigen Frequenzbereichen. Mehr Wärme erreichen Sie um 150 Hz, Sprachverständlichkeit, neudeutsch oft „Definition" genannt, liegt stimmabhängig zwischen 300 und Hz. Mehr Präsenz gibt’s durch ein Plus bei den oberen Mitten und unteren Höhen, also zwischen 3 bis 6 khz
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