40 Wenn Sie einen Remix angehen, beginnen Sie mit dem Sortieren des Materials. Markieren Sie die besten Sounds und Stellen des Songs und konzentrieren Sie sich beim Loslegen auf diese Elemente. Auch können Sie vorab die besten Abschnitte aus den Samples herausschneiden oder, falls Drums mitgeliefert wurden, ein eigenes Kit für Ihren Drumsampler daraus erzeugen und mit diesem einen eigenen Beat basteln.
41 Spielen Sie mit der Tempospur Ihres Sequenzers. Nicht selten zieht das Tempo vor einem Höhepunkt unmerklich um 2 bis 3 BPM an, um danach wieder langsam abzufallen. Eine Änderung des Originaltempos ist bei einem guten Remix quasi Pflicht, orientiert er sich doch an der Erwartungshaltung des Publikums.
42 Die neue Ordnung: Liegt das Drum-Fundament des Originals nur als Loop und nicht als MIDI-Spur vor, sollten Sie es entweder mit anderen Sounds nachbauen oder mithilfe eines Slicers neu arrangieren. Auch Werkzeuge wie Glitch oder vReorder eignen sich sehr gut zum Umsortieren von Loops oder Erzeugen von Breaks.
43 Transponieren Sie die Sounds des Originals. Das schafft einerseits Abwechslung, erzeugt andererseits aber auch einen Wiedererkennungseffekt, damit thematisch der Bogen zum Original erhalten bleibt. Für synthetische Sounds, Drums und Loops eignet sich ein einfacher Freeware-Shifter.
44 Füttern Sie Ihren Arpeggiator. Zum Beispiel mit den Noten des Originalsongs. Damit vermeiden Sie 1-zu-1-Kopien der vorliegenden Spuren und bringen einen gehörigen Kreativ-Schub mit ins Spiel. Softwaresynthesizer wie Rob Papens Predator oder der Nexus2 besitzen dafür einen sehr leistungsfähigen Arpeggiator.
45 Original-Samples nutzen. Schneiden Sie Teile aus den Originalaufnahmen und laden diese in Ihren Sampler. Bearbeiten Sie die Sounds dort mit allem, was das Plug-in zu bieten hat. Ein temposynchroner LFO auf dem Filter oder Pitch kann schon wahre Wunder wirken. Aber auch kurze Loops sorgen oft für überraschend frische Effekte.
46 Text-to-Speech. Suchen Sie zum Namen des Originals thematisch passende Phrasen oder Texte und sprechen diese entweder selbst ein oder lassen Sie sie von einem Speech-Programm erzeugen. Damit erhalten Sie zwar völlig neue Elemente, die aber aufgrund der thematischen Nähe perfekt zum Original passen. Ein wahrer Segen, wenn man mit dem vorliegenden Material nicht weiter kommt.
Beat #95 Seite 21 - 31