101 Studio-Tricks - Kompressor-Kniffe

73 Kompressor-Funktion. Ein Kompressor dämpft ein Signal, sobald die eingehende Lautstärke einen bestimmten Schwellwert (Threshold) übersteigt. Ab diesem Punkt wird komprimiert: Alles, was lauter als dieser Schwellwert ist, wird in einem bestimmten Verhältnis (Ratio) leiser gemacht. Attack bestimmt die Verzögerung der die Kompression greift und Release die Zeit, nachlässt, wenn der Threshold wieder unterschritten wird.

 

74 Nutzen Sie verschiedene Kompressoren in Ihren Stücken. Manche Modelle eignen sich besser für Drums, andere führen dort zu eher mittigen Resultaten und werden daher besser auf Vocals oder anderen Instrumenten angewandt. Es muss auch nicht immer eine Extremeinstellung her, denn auch die anderen Spuren des Songs brauchen genügend Luft zum Atmen. Oft ist man mit einer geringen Kompression schon gut beraten.

 

75 Weniger ist mehr. Komprimiere Sie Gesang bei der Aufnahme nur subtil. Hier geht es primär darum, keine Übersteuerungen in der Aufnahme zu haben. Be einem sehr dynamischen Sänger kann man es man es mit größerem Ratio versuchen, damit die leisen Passage höhere Grundlautstärke erreichen.

 

76 Sprach-Kompression. Bei Sprachaufnahmen sollte der Kompressor nur wenig eingreifen, denn es gilt, lediglich eine konstante Lautstärke zu erreichen. Ist der Kompressor konstant am Arbeiten, klingt die Stil schnell gepresst und unnatürlich. Gute Sprecher haben meist eine sehr kontrollierte Dynamik. Ist der Sprecher jedoch nicht geübt oder ist eine sehr emotionale Performance gefragt, dürfte ein höherer Ratio gelegentlich helfen.

 

77 Arbeiten mit Subgruppen. Nutzen Sie Subgruppen beim Bearbeiten von Chören, anstatt sich alle Stimmen einzeln vorzunehmen. Beschneiden Sie mittels EQ die Bässe und heben Sie die Höhen oberhalb 4 kHz mit einem Shelvingfilter an. Senden Sie die Gruppe anschließend in einen Kompressor, der -je nach Dynamik- durchaus auch mehr als 6 dB komprimieren darf.

 

78 Spuren verschweißen. Kompressoren auf Subgruppen können helfen, einen kompakten Sound zu erreichen. Wenn Sie beispielsweise Drums und Bässe auf eine Gruppe routen, können Sie sehr schön ein kompaktes Fundament bilden. Die Drumsounds klingen dann wie aus einem Guss. Mit kurzen Attack- und Release-Zeiten wird der Sound dichter und Räume werden betont, während mittellange Zeiten die Anschläge betonen. Praktisch bei Sounds, die sich nicht genug durchsetzen.

 

79 Es darf auch knallen. Wenn Sie eine 8oer-Bassdrum mit knalligem Attack und langem Ausklang brauchen, suchen Sie mit der Attack-Zeit den Punkt, an dem die Bassdrum so richtig knackt, und stellen Sie Release sehr kurz ein, damit der Bauch schnellstmöglich nachkommt. Bei zu kurzen Zeiten kann der Klang anfangen zu zerren, drehen Sie die Regler dann wieder dementsprechend zurück.

 

 

Beat #95 Seite 21 - 31